Dienstag, 8. Juni 2021

Geriatrische Versorgung in den Regionen prüfen

Die Grünliberalen nehmen erfreut zur Kenntnis, dass die Regierung die Notwendigkeit einer Analyse der Situation erkannt hat und nun plant, im Rahmen der zu erstellenden Spitalplanung und -liste per Mitte 2022 die Situation der Akutgeriatrie zu überprüfen. Sie ziehen in der Folge ihr Postulat zurück.

43.20.07 Geriatriebericht als Basis für die abschliessende Beurteilung der Zukunft der Spitalstandorte Wattwil und Altstätten

Sarah Noger-Engeler im Namen der Postulantinnen

 

Wir teilen die Ansicht der Regierung, dass der von uns gewünschte Geriatriebericht aufgrund der Spitaldebatte anlässlich der Herbstsession nicht zum Ziel haben kann, die Spitäler Wattwil und Altstätten zu erhalten. Wir sind jedoch grundsätzlich der Ansicht, dass gerade im Zusammenhang mit der nun beschlossenen Spitalstrategie und den noch im Detail vor Ort auszugestaltenden GNZ der Zeitpunkt gekommen wäre, den Geriatriebericht zu aktualisieren, die Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft aufzunehmen und das notwendige Angebot entsprechend auszurichten.

Wir nehmen erfreut zur Kenntnis, dass die Regierung die Notwendigkeit einer Analyse der Situation erkannt hat und nun plant, im Rahmen der zu erstellenden Spitalplanung und -liste per Mitte 2022 die Situation der Akutgeriatrie zu überprüfen. Die in Aussicht gestellte Möglichkeit, verschiedene Aspekte vertiefter zu analysieren, nimmt damit das Anliegen der Grünliberalen auf.
 

Es bleibt aber festzuhalten, dass uns die Argumentation, dass hochbetagte Menschen meist an mehreren Krankheiten leiden, nicht überzeugt. Wir teilen die Auffassung, dass komplexe Fälle in ein Mehrspartenspital zugewiesen werden müssen. Medizinisch weniger anspruchsvolle Behandlung sollten aber wohnortnah möglich sein. Gerade die Auswirkung der nun geplanten Zentralisierung ist in Bezug auf die Kosten (eben wieder in der Presse, wie teuer Behandlungen im Kantonsspital St. Gallen verglichen mit Peripheriespitälern sind) und die Bedürfnisse der behandelten Personen zu prüfen. Die Regierung hält in ihrem Antrag fest, dass sie die Bedürfnisse der älteren Generation im Rahmen der Pflegeheimplanung und der Planung der Gesundheits- und Betreuungsangebote überprüfen wird. Mit diesen beiden Zusicherungen wird das Anliegen der glp wenn nicht in einem Postulatsberichts, so aber doch in anderen Planungs- Analysegefässen teilweise aufgenommen.

 

Wir werden gespannt die Berichterstattung zum Thema, z.B. in einem Altersbericht oder auch im Rahmen der Spitalplanung verfolgen und behalten uns weitere Vorstösse zur Thematik vor.

 

Wir ziehen deshalb unser Postulat zurück.

 

 

23.11.2020

 

Die Grünliberalen haben anlässlich der Spitaldebatte der Septembersession des Kantonsrats ein Postulat eingereicht, welches einen aktuellen Geriatriebericht für den Kanton St.Gallen einfordert mit dem Ziel, eine zusätzliche Grundlage für die abschliessende Beurteilung der Spitalstandorte bzw. der Gesundheits- und Notfallzentren Wattwil und Altstätten zu erhalten. Aufgrund der Kantonsratsbeschlüsse, die Spitäler Wattwil und Altstätten zu schliessen, hat sich die Ausgangslage verändert.

 

Die GLP nimmt jedoch erfreut zur Kenntnis, dass die Regierung die Notwendigkeit der Ausgestaltung der vorhandenen Gesundheits- und Betreuungsangebote laufend überprüft und dass die entsprechenden Konzepte den Bedürfnissen einer alternden Gesellschaft angepasst werden sollen. Die Regierung lehnt zwar das Postulat ab, stellt allerdings bis Mitte 2022 im Rahmen der Spitalplanung eine vertiefte Analyse zur Akutgeriatrie in Aussicht.

 

Damit sind auch die Grünliberalen zufrieden. Ihre Hauptforderung wird damit aufgenommen; die regionale Versorgungssituation in der Geriatrie wird nun nochmals vertieft abgeklärt werden. Die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur im Kanton zeigt, dass bis im Jahr 2040 die Zahl der Menschen über 75 signifikant steigen wird. Dies erfordert, dass die entsprechende gesundheitliche Versorgung sichergestellt wird.