Mittwoch, 20. September 2023

Standesbegehren Elternzeit scheitert – eine verpasste Chance

Die Regierung plädierte auf Nichteintreten auf eine Standesinitiative für 20 Wochen Elternzeit. Für uns ist klar – die Schweiz braucht eine Elternzeit.

Einführung einer nationalen Elternzeit


Exponenten aus der Mitte-Partei reichten eine Standesinitiative für 20 Wochen Elternzeit ein. Die Regierung plädierte auf Nichteintreten. Für uns ist klar – die Schweiz braucht eine Elternzeit – und zwar eine nationale und keine kantonale Lösung.

 

Argumente dazu gibt es viele, zentral für uns ist,

 

  • Frauen büssen heute häufig beruflich dafür, dass sie Kinder bekommen. Mit einer Elternzeit soll die Geburt eines Kindes keine Zäsur in der beruflichen Entwicklung der Frau mehr darstellen.
     

  • Care-Arbeit für Kinder, kranke und alte Menschen ist eine fundamental wichtige Leistung für die gesamte Gesellschaft und keine Privatsache. Der Staat muss sie anerkennen und die Rahmenbedingungen schaffen, damit die tatsächliche Wahlfreiheit besteht.
     

  • Geben wir auch beruflich engagierten Vätern die Möglichkeit, über eine gewisse Zeit die Hauptverantwortung für ihr Kind zu übernehmen. Eine Elternzeit bietet für Familien optimale Startbedingungen für flexible Aufteilungsmodelle.
     

  • Im internationalen Vergleich erfüllt die Schweiz mit dem Mutterschaftsurlaub die absolute Minimalforderung. Kein anderes Land in Europa verzichtet auf das Angebot eines Elternurlaubs über die Zeit um die Geburt hinaus. Elternzeit und Elterngeld sind auch wirtschaftspolitisch notwendige Instrumente, um qualifizierte Fachkräfte im Arbeitsleben zu halten – unabhängig von ihrem Geschlecht oder Familienstatus. Die Wirtschaft hat ein profundes Interesse daran, die Rahmenbedingungen für Familien zu verbessern.

 

Wir haben deshalb die Standesinitiative unterstützt – leider ohne Erfolg! Das Vorhaben scheiterte insbesondere, weil die Mitte nicht geschlossen den Vorstösser:innen aus den eigenen Reihen folgte.