Freitag, 11. September 2020

Grünliberale fordern Geriatriebericht

Die zunehmende Spezialisierung, der medizinische Fortschritt, die Zunahme komplexer und chronisch verlaufender Krankheiten sowie eine höhere Lebenserwartung erfordern eine neue Strategie für die Spitäler des Kantons St.Gallen. Die Grünliberalen unterstützen die Strategie der Regierung sowie die Ergänzungen der vorbereitenden Kommission im Grundsatz. Insbesondere die Prüfung der interkantonalen Zusammenarbeit beim Spital Walenstadt aber auch die vertiefte Analyse der Zukunft des Spitals Wil sind für die GLP-Kantonsrätinnen und Kantonsräte plausibel und nachvollziehbar.

Bei allen Bestrebungen, Leistungen zu zentralisieren sowie diese qualitativ und finanziell zu optimieren, fehlt den Grünliberalen jedoch die Gesamtschau auf die geriatrische Grundversorgung. «In einer alternden Gesellschaft und mit dem Wissen, dass gegen Ende des Lebens die grössten Gesundheitskosten entstehen, ist dies ein gravierendes Manko, erklärt Kantonsrätin Sarah Noger-Engeler.

 

In der Fachwelt herrscht ein breiter Konsens, dass wohnortsnahe, integrierte geriatrische Versorgung den Bedürfnissen der Betagten am besten Rechnung trägt: Sozial, medizinisch und nachweislich ökonomisch! Die richtige Leistung am richtigen Ort – in der Nähe des Wohnorts und der Bezugspersonen – soll eine möglichst lange Lebenszeit im angestammten Umfeld ermöglichen. Ein solches Modell, das kaum Mehrkosten erzeugt, würde sich insbesondere in Altstätten anbieten, Wattwil und Walenstadt wären zu prüfen.

 

Der aktuellste Geriatriebericht des Kantons stammt aus dem Jahr 2005 und kann somit keine valablen Daten für eine fundierte Strategie liefern. Die Grünliberalen fordern deshalb einen aktualisierten Geriatriebericht. Aufgrund dieser Daten können dann sinnvolle Ausrichtungen der Spitäler Wattwil, Altstätten und allenfalls Walenstadt geplant und umgesetzt werden.