Montag, 24. September 2018

glp lab diskutiert St.Galler Gesundheitspolitik

Im Rahmen des glp Labs wurde die Gesundheitspolitik im Kanton St.Gallen diskutiert und analysiert. Dabei ergaben sich insbesondere für die Spitalstrategie spannende Ansätze, welche die glp Kanton St.Gallen auch in der politischen Arbeit weiterverfolgen wird.

Anfang September hat die glp St.Gallen das erste Mal zu einer «Ideenküche» des glp Labs eingeladen. Das glp Lab ist das offene Politlabor der Grünliberalen, welches politische Partizipation ermöglicht und allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offensteht. Als brandheisses Thema stand die Gesundheitspolitik respektive die Spitalpolitik des Kantons St.Gallen im Zentrum der Diskussion. Kein Zufall war deswegen die Wahl von Wattwil als Veranstaltungsort, soll doch das Spital Wattwil eines der Spitäler sein, die im Zuge der Sparmassnahmen geschlossen werden sollen.

Unbestritten bei den Teilnehmenden war die Tatsache, dass die Gesundheitskosten gesenkt werden müssen. Das strukturelle Defizit, das die kantonalen Spitäler aufweisen, ist auf lange Sicht nicht tragbar. Spitalstandorte mittels einer Steuererhöhung zu erhalten war für niemanden der Anwesenden eine Option. Wichtig ist jedoch, dass die Bedürfnisse der Bevölkerung aufgenommen und im Prozess berücksichtigt werden. Dazu gehört eine adäquate Notfallversorgung, eine exzellente Qualität der medizinischen Leistungen sowie eine Langzeitpflege vor Ort. Dies soll und kann auch mit weniger Standorten weiterhin gewährleistet werden, indem man zum Beispiel die ambulante Grundversorgung und Pflege zuhause fördert und die vorhandenen Spitalstrukturen umnutzt.

Zwingend notwendig ist auch eine überregionale Zusammenarbeit über die Kantonsgrenzen hinaus. „Jedem Tal sein Spital“ ist eine veraltete föderalistische Auffassung. Die Kantone sollten besser und enger in der Planung der Spitäler zusammenarbeiten.

Nicht zuletzt ist auch eine Entflechtung der Rollen des Kantons notwendig. So tritt der Kanton aktuell als Eigner, Regulierer und Zahler der Leistungen auf. Die Spitalstandorte werden zudem per Gesetz vom Kantonsparlament festgelegt. Dabei stehen insbesondere Politiker in einem häufigen Interessenskonflikt zwischen finanz- und gesundheitspolitischen Interessen des Gesamtkantons und dem Interesse der Wählerschaft in der eigenen Region. Für die glp ist es deswegen denkbar, dass dem Verwaltungsrat des Spitalverbundes mehr Kompetenzen und unternehmerischer Spielraum als bis anhin eingeräumt wird.