Samstag, 12. August 2017

Grünliberale kritisieren Biodiversitätsstrategie der Regierung

Um den Verlust der Biodiversität aufzuhalten fordert die GLP u.a. die Schaffung eines Nationalparks im Kanton St.Gallen. Die Strategie des Regierungsrats ist der Partei nicht ambitioniert genug.

Der St.Galler Regierungsrat will mit einer neuen Strategie dem Verlust der Biodiversität auf Kantonsgebiet entgegenwirken. Zur Umsetzung der Strategie werden zehn Massnahmen in drei Handlungsfeldern vorgeschlagen: «Attraktive Lebensräume», «Reichhaltige Artenvielfalt und genetische Vielfalt» und «Optimierung des Vollzugs im Bereich Natur- und Landschaftsschutz».

Kritik kommt nun von der GLP. Die Massnahmen der Regierung seien zu lasch, als dass das sie den Verlust an Biodiversität aufhalten könnten. Dazu Vorstandsmitglied Andreas Bisig: „Die vorgeschlagenen Massnahmen der Regierung sind unzulänglich und mutlos. Damit lässt dich der dramatische Verlust der Artenvielfalt nicht aufhalten.“ Weiter kritisieren die Grünliberalen, dass der Erfolg der Massnahmen kaum überprüft werden kann, weil die Regierung darauf verzichtet quantitative Ziele zu setzen. Die Grünliberalen fordern deswegen die Regierung auf bei der Biodiversitätsstrategie nachzubessern.

Konkret fordern die St.Galler Grünliberalen die Regierung auf einen Nationalpark zu schaffen, bei der Revitalisierung der Gewässer vorwärts zu machen und Privateigentümer in die Strategie einzubeziehen. Beim ersten Punkt geht es darum, verbindlich das Ziel zu setzen, die Flächen mit Schutzstatus von heute 9.2% bis 2025 auf 20% zu steigern. Zur Zielerreichung fordern die Grünliberalen die Schaffung eines Nationalparks im Kanton St.Gallen. Zudem sollen die Renaturierungen von Bächen und Flüssen nicht länger auf die lange Bank geschoben werden. Die GLP fordert bis 2025 einen Viertel der verbauten Fliessgewässer zu renaturieren. Schliesslich wollen die Grünliberalen, dass bei Neu- und Umbauten die Bauherrschaft zum Biodiversitätsschutz verpflichtet wird. Neu- oder Umbauten müssten ein Punkteminimum erfüllen. Die Punkte könnten beispielsweise durch das Anlegen von einheimischen Sträuchern, Trockenmauern etc. erreicht werden. „Ein Punktesystem, wie es ähnlich bereits in anderen Bereichen erfolgreich angewandt wird, wäre effektive, kosteneffizient und unbürokratisch umsetzbar,“ erklärt Bisig die Vorteile des Vorschlags seiner Partei.

Mit diesen drei Massnahmen gibt sich die GLP überzeugt, käme man dem Ziel die Vielfalt des Lebens langfristig zu erhalten einen bedeuteten und grossen Schritt näher.